Arten und Ablauf von Vorstellungsgesprächen

Wenn Sie sich schon mal auf einen Job beworben haben, haben Sie sich garantiert auch Gedanken darüber gemacht, wie Sie den besten ersten persönlichen Eindruck beim Vorstellungsgespräch machen. Wie gebe ich mich, was ziehe ich an und wie werde ich mich in der Firma fühlen? Heutzutage ist das alles etwas anders. Da muss man sich eher fragen, ob die Lichtverhältnisse passend sind, die Internetleitung stabil ist und Mikrofon und Kamera funktionieren. Sie sehen bestimmt schon, auf was ich hinaus will. Wenn wir heute von Vorstellungsgesprächen sprechen, ist es zuerst mal für Sie als Bewerberin oder Bewerber wichtig zu wissen, welche Art des Interviews stattfindet. Ist es ein klassisches Vorstellungsgespräch vor Ort? Ist es ein Video-Jobinterview oder auch ein zeitversetztes Bewerbungsgespräch? Waren Video-Vorstellungsgespräche früher noch die Ausnahme und meist den Bewerberinnen und Bewerbern vorbehalten, die mindestens in einem anderen Land wohnten, sind sie heute eher die Regel, vor allem als Erstkontakt zwischen Bewerber:in und Unternehmen. Auch sogenannte zeitversetzte Vorstellungsgespräche liegen im Trend. Hier werden Sie dazu eingeladen, Fragen mithilfe einer Videoaufzeichnung zu beantworten. Sie erhalten also einen Link, den Sie in einem bestimmten Zeitrahmen und wenn Sie dazu bereit sind, klicken können. Nach einer kurzen Erklärung, wie das System funktioniert, wird Ihnen eine Frage gestellt, die Sie mittels Aufnahme beantworten sollten. Meist haben Sie auch mehr als einen Versuch, sollten Sie mit der ersten Aufnahme nicht zufrieden sein. Wenn Sie sich konkret auf ein Online-Vorstellungsgespräch vorbereiten, lade ich Sie ein, sich meinen Kurs "Tipps für Online-Vorstellungsgespräche" anzusehen. Sie finden auch ein Video zu zeitversetzten Interviews inklusive Demonstration der Software in dem Kurs. Wenn das Gespräch live ist, also egal, ob vor Ort oder auch online, ist der inhaltliche Ablauf oft in dieselben Phasen eingeteilt, wobei die Reihenfolge variieren kann. Zu Beginn des Vorstellungsgesprächs stellen sich die Teilnehmenden aufeinander ein, gerne mit etwas Smalltalk. Seien Sie gut gelaunt und offen, wenn Sie den Besprechungsraum persönlich oder virtuell betreten. Tun Sie Ihre Freude kund, dass Sie zu dem Gespräch eingeladen wurden. Nach der Begrüßung werden Ihnen meist Fragen zu Ihrem beruflichen Werdegang sowie Aus- und Weiterbildung gestellt. Sie werden auch zu Ihrer beruflichen Kompetenz, Ihrer Arbeitsweise sowie weiteren Qualifikationen befragt. Ihnen werden auch Fragen zu den Themen Persönlichkeit, Fachwissen und manchmal zu Unternehmenskenntnis gestellt. Meist gegen Ende des Vorstellungsgesprächs werden noch Vertrags- und Arbeitskonditionen sowie Ihr Gehalt besprochen. Wenn Sie noch Fragen zur Position und zum Unternehmen haben, stellen Sie diese, wenn nicht während des Gesprächs, gerne zum Schluss, wie es am besten in den Gesprächsfluss passt. Scheuen Sie nicht davor zurück, schließlich sind sinnvolle Fragen auch ein Zeichen für Ihr Interesse am Job und am Unternehmen. Der zeitliche Ablauf des Vorstellungsgesprächs ist je nach Position verschieden. Es kann eine halbe Stunde, eine Stunde dauern. Das hängt von der Position, unter anderem aber auch von der Anzahl der Gesprächspartner:innen, anschließenden Firmenführungen oder sonstigen Umständen ab. Mein Tipp: Steuern Sie das Interview so, dass ein Gespräch entsteht. Ein Recruiter bzw. eine Recruiterin kann Ihnen eine Stunde lang Fragen stellen, wenn er oder sie es darauf anlegt oder wenn kein Gespräch entsteht. Wenn Sie ihn oder sie in ein Gespräch verwickeln, vergeht die Zeit schneller und Sie können Ihre vorbereiteten Beispiele, Themen oder Fragen anbringen. Die Führung des Gesprächs obliegt dem Personalmanager bzw. der Personalmanagerin, jedoch sollte Ihr Redeanteil viel höher sein. Im Laufe des Gesprächs wird auf Selbstbewusstsein, Diplomatie, Ihre Kommunikationsstärke, Ihren Ausdruck und Ihre Reaktionen auf bestimmte Fragen oder Themen geachtet. Auch wenn Sie Fragen nicht gleich beantworten können, ist es manchmal entscheidender, wie Sie etwas sagen und nicht was Sie sagen.