Aus dem Kurs: Cloud Computing-Strategie: Nachhaltigkeit

Ressourceneffizienz betrachten

Aus dem Kurs: Cloud Computing-Strategie: Nachhaltigkeit

Ressourceneffizienz betrachten

Ressourceneffizienz. Ein wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit eines Rechenzentrums oder einer Cloud ist die sogenannte Ressourceneffizienz. Und um diese zu betrachten, haben sich bestimmte Methoden bzw. Kennzahlen etabliert, und eine der bekanntesten ist die PUE. Die sogenannte Power Usage Effectiveness. Hierbei geht es um das Verhältnis zwischen der Energie, die dem Rechenzentrum zugeführt wird, und der Energie, die vom eigentlichen IT-Equipment, also den Servern, dem Storage und dem Netzwerk im Rechenzentrum, genutzt wird. Das Ziel ist hier im Verhältnis so nah wie möglich an die eins zu kommen, das heißt also, überschüssige Energie für Klimatechnik und Gebäudetechnik so gering wie möglich zu halten und möglichst viel Energie für den eigentlichen IT-Betrieb aufzuwenden. Umso näher man an der Zahl eins im Verhältnis gelangt, umso effizienter betreibt man das Rechenzentrum. Wenn man sich hier mal den Vergleich anschaut zwischen den Public-Cloud-Anbietern und regulären Unternehmensrechenzentren, dann sieht man einen großen Unterschied. Die Public-Cloud-Anbieter bewegen sich im Schnitt bei einer PUE von circa 1,1 bis 1,2, wohingegen reguläre Rechenzentren oftmals bei einer PUE von 1,5 bis 2,0 agieren. Ein weiterer Kennwert, der sich entwickelt hat, ist die CUE, die Carbon Usage Effectiveness. Hier geht es also um das Verhältnis von CO2-Ausstoß zu Energieverbrauch des IT-Equipments. Man findet auch noch weitere Kennzahlen, wie zum Beispiel die Water Usage Effectiveness. Da geht es dann also um die Verwendung von Wasser im Rechenzentrum. Aber PUE und CUE sind dann doch noch die bekanntesten. Es gibt in diesem Umfeld auch zwei Zertifizierungen, zum Beispiel die LEED-Zertifizierung, also die Leadership in Energy und Environmental Design oder aber Energy Star. Das sollte dem einen oder anderen hier bekannt sein, denn früher gab es auf vielen Computern so einen kleinen Aufkleber, seit 1992, mit dem Energy Star. Das hat dazu geführt, dass unheimlich viel Energie in Privathaushalten, aber auch in Unternehmen gespart wurde. Heute spricht man in Rechenzentren, vor allem in den Cloud-Rechenzentren, oft von sogenannten Low-Power-Servern, die also mit sehr wenig Energie sehr viel Leistung erzeugen können. Aber auch Kunden haben einen aktiven Einfluss auf diese Ressourceneffizienz, indem sie sich nämlich auf On-Demand-Nutzung einlassen und Ressourcen wirklich dann benutzen, wenn sie auch gebraucht werden und gegebenenfalls auch wieder wegskalieren, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Und damit eben so eine Multi-Purpose-Nutzung oder eben eine Mehr-Nutzer-Nutzung auch zulassen. Das heißt also, wenn ich eine Ressource, eine Hardware nicht brauche, dann kann sie ja von einem anderen Kunden oder einer anderen Kundin genutzt werden.

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