Aus dem Kurs: Cloud Computing-Strategie: Nachhaltigkeit

Applikationsplattform

Aus dem Kurs: Cloud Computing-Strategie: Nachhaltigkeit

Applikationsplattform

Applikationsplattform. Neben der eigentlichen Applikation, also dem Code unserer Anwendungen, spielt natürlich die Applikationsplattform eine wichtige Rolle bei der Betrachtung der Nachhaltigkeit in der Cloud. Bei der Applikationsplattform handelt es sich um die Zielumgebung für unser Anwendungsdeployment. Dabei sollten wir darauf achten, dass wir Plattformen und Dienste verwenden, die möglichst up to date sind. Denn Aktualisierungen haben nicht nur sicherheitsrelevante Themen im Blick, sondern bringen oftmals auch Performance- und Energieoptimierung mit sich. Man sollte also veraltete Plattformen meiden und verwendete Dienste und Plattformen regelmäßig aktualisieren. Nutzt man die Public-Cloud-Provider, dann hat man hier verschiedene Regionen zur Auswahl, in denen die eigene Applikationsplattform betrieben werden kann. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Details. Denn je nach regionaler Lage haben die einzelnen Rechenzentrumsregionen unterschiedlichen Zugang zu erneuerbaren Energien und unterschiedliche Anforderungen an zum Beispiel Kühlungskonzepte. Und so finden sich in den Clouds beispielsweise auch Low-Carbon-Regionen, das heißt also Regionen, in denen eine erneuerbare Energieversorgung sichergestellt ist und zum Beispiel energieeffizient mit kühler Außenluft gekühlt werden kann. Sucht man sich eine solche Region für die Bereitstellung der Applikationsplattform aus, hat das natürlich einen positiven Effekt. Aber Obacht: Latenzen und Datentransferkosten sollte man dann natürlich im Auge behalten. Am Ende kommt es wieder mal auf die Anforderungen an. Wir wollen ja unsere Plattform nah zum Kunden platzieren. Je nachdem, wer nun der Kunde ist, haben wir hier unterschiedliche Effekte. Betreiben wir beispielsweise eine Website, auf die weltweit zugegriffen werden soll, dann haben wir natürlich die Möglichkeit, uns eine solche Low-Carbon-Region auszuwählen. Betreiben wir allerdings eine Applikation für unseren eigenen Produktionsstandort, dann werden wir eher eine Region nahe zu unserem eigenen Standort präferieren. Neben der Regionswahl kann man beim Applikationsplattformdesign auch noch darüber nachdenken, wann man diese Applikationsplattform aktiv nutzt. Gerade bei der Bearbeitung von Anfragen oder beispielsweise im Batch-Processing gibt es die Überlegung von sogenannten Low-Carbon-Perioden. Man betrachtet also die CO2-Emissionen in Bezug auf Ort, Zeit usw. Dazu braucht es natürlich Daten als Grundlage, die einem der jeweilige Cloud-Provider zur Verfügung stellen müsste. Aber dann kann man beispielsweise überlegen, ob eine Prozessierung in der Nacht besser oder schlechter für meinen Nachhaltigkeitsindex ist. Denn nachts gibt es zwar keine Solarenergie, vielleicht greife ich aber auf zwischengespeicherte Ressourcen besser zu. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Containerisierung und die Abwendung von virtuellen Maschinen. Dedizierte Ressourcen in virtuellen Maschinen verschwenden Ressourcen und Energie, und durch die Containerisierung schaffen wir eine viel höhere Applikationsdichte auf einer einzelnen VM-Plattform. Darüber hinaus lohnt sich, wie bereits angesprochen, die Überlegung, in Richtung Plattform-as-a-Service oder eben sogar in Richtung serverless zu gehen, weil man hier natürlich ganz andere Möglichkeiten der Ressourcennutzung hat.

Inhalt