Aus dem Kurs: Cinema 4D Grundkurs

Splines editieren

Wir haben in dem vergangenen Video bereits den Spline-Stift verwendet und gesehen, wie wir dort z.B. bei der Verwendung eines Bezier-Spline-Typs hart und weich interpolierte Punkte beliebig mischen können, mit Tangenten arbeiten können, den Spline geöffnet oder geschlossen erstellen können, aber der Spline-Stift kann durchaus noch mehr, denn selbst, wenn wir mit dem Zeichnen fertig sind, also am Ende die Escape-Taste betätigt haben, oder durch Klicken an den jeweils ersten Punkt den Spline geschlossen haben, lässt sich die Kurve natürlich noch weiter editieren; so z.B. im einfachsten Fall durch Greifen eines Punktes oder Sie können auch ganze Segmente, also den Abschnitt zwischen zwei Punkten, anfassen und mit der Maus ziehen und sehen, dass sich dabei, sofern die benachbarten Punkte über Tangenten verfügen, sich hier die Krümmung der Kurve dann einfach durch Anfassen auch noch leicht ändern lässt. Wenn Sie die Tangenten selbst anfassen und editieren möchten müssen Sie dazu zuerst den entsprechenden Punkt selektieren und haben dann hier Zugriff auf die Tangenten, können im Normalfall beide Ärmchen der Tangente separat anfassen, skalieren, aber eben die Ausrichtung der Tangente bleibt links und rechts gleich. Das ändert sich erst, wenn Sie die Shift-Taste mit dazunehmen, dann lässt sich eine Tangente nämlich auch brechen, so wie sich das nennt, dass man nämlich den linken und rechten Arm dann unterschiedlich verwenden kann. Sie sehen auch, wenn man dann die Shift-Taste beim Verschieben nutzt, bleibt der Winkel erhalten; ohne Shift-Taste kann ich die Arme individuell weiterbewegen. Um so eine Konstellation wieder zu reparieren, können Sie einen Rechtsklick ausführen und finden dann im Kontextmenü hier zwei Befehle: einmal zum Tangentenlängen angleichen, also, dass die linke und die rechte Tangente wieder identische Längen haben, und die Ausrichtungsangleichung, d.h. dann bekommen wir wieder eine schöne gerade Linie zwischen linker und rechter Tangente und können das dann wieder gemeinschaftlich bewegen. Wenn Sie an einem Punkt eine Tangente haben, die Sie gar nicht benötigen, können Sie einen Doppelklick einfach auf den Punkt ausführen, dann wird die Tangente automatisch auf Nulllänge reduziert, oder durch einen erneuten Doppelklick erhalten Sie wieder eine normal interpolierte Tangente, die Sie dann wieder anfassen und editieren können. Wenn Sie jetzt aber Bereiche z.B. haben, bei diesen hart interpolierten Punkten hier, wo Sie nur vielleicht einen kleinen Bereich abrunden möchten, und nicht direkt einen so ausgiebig abgerundeten Bereich erstellen möchten, geht das auch, indem Sie den Punkt auswählen und dann hier auf der linken Seite die Phasenfunktion auswählen. Dazu halten Sie irgendwo im leeren Bereich die linke Maustaste und ziehen die Maus dann nach rechts. Sie sehen, dann teilt sich der Punkt in zwei Punkte, die auch wieder eigene Tangenten haben, und Sie können dann gezielt so einen hart interpolierten Punkt etwas abrunden, ohne die benachbarten Abschnitte des Splines miteinzubeziehen in diese Rundung. Wenn Sie an einer Stelle neue Punkte benötigen, aktivieren Sie wieder den Spline-Stift und können dann die Strg- bzw. Ctrl-Taste dazuhalten, während Sie mit der Maus über die Kurve gleiten, dann bekommen Sie diesen senkrechten Strich angezeigt. Und wenn Sie dann entsprechend die linke Maustaste betätigen, wird an dieser Stelle ein neuer Spline-Punkt gesetzt. Und Sie sehen, dass hier automatisch dann auch entsprechende Tangenten an dem neuen Punkt erstellt werden, sodass der Verlauf der Kurve sich erst einmal nicht verändert, aber Sie eben an dieser Stelle die Möglichkeit haben, dann die Punktposition entsprechend zu editieren. Sie sehen beim Verschieben auch, dass hier die ursprüngliche Kurve etwas schwächer, reduziert dargestellt stehen bleibt, eben als Referenz, wo wir herkommen. Und so können Sie in einigen Fällen dann besser abschätzen, wie groß tatsächlich die Veränderung ist, die Sie gerade hier an der Kurve vornehmen. Generell bei Splines ist halt zu beachten, dass es einen Verlauf gibt, d.h. eine Richtung gibt, von einem nahezu hellweißen Farbton zu Blau; diese Richtung kann für Sie wichtig werden in Verwendung mit Generatoren wie z.B. Sweep, wo das Profil ja auch von vorne bis hinten aufgetragen wird und Sie innerhalb des Generators Optionen haben wie z.B. die Skalierung zum Ende hin. Das würde genau dann eben auch entlang dieses Verlaufs erfolgen. Ebenso sehr wichtig ist die Verlaufsrichtung bei Nutzung von Loft-Generatoren, wo also mehrere Splines dann untereinander verbunden werden können. Da erfolgt die Verbindung nämlich auch in Richtung des jeweiligen Spline-Verlaufs, d.h., wenn Sie dann mehrere Splines selbst zeichnen, das können Sie ja mit dem Spline-Stift, indem Sie dann hier immer sagen "Neuen Spline erzeugen", sodass also nicht dem gerade aktivierten Spline etwas hinzugefügt wird, sondern Sie praktisch hier durch Neuzeichnen einen zweiten Spline erhalten, vielleicht so. Sie sehen, dann haben wir hier zwei voneinander getrennte Spline-Kurven, und da ist es dann eben wichtig, dass wir hier auch uns auf eine Laufrichtung einigen, also z.B. immer im Uhrzeigersinn die Kurven erstellen, damit diese auch sauber miteinander verbunden werden können, und dass auch die Lage des jeweils ersten Punkts, des Anfangspunkts, ungefähr auf einer Linie ist, weil das ist eben auch der Startpunkt dann für die Verbindungen, die hier bei einem Loft-Objekt erstellt werden. Sollten Sie das einmal vergessen haben, gibt es dafür auch Werkzeuge, um das zu korrigieren. So könnten Sie einen beliebigen Punkt anklicken und dann nach einem Rechtsklick eben sagen, dass man die Punktreihenfolge verändern möchte Das ist leider ganz unten im Menü, kriege ich hier momentan nicht ins Bild, aber da finden Sie dann auch – oder ich kann das hier einmal abreißen, dann sehen Sie es hier zumindest –, hier gibt es ein Aufklapp-Menü, wo man dann Optionen hat, den Anfangspunkt neu zu setzen, an der Stelle, die gerade selektiert ist. Sie können die Reihenfolge der Punkte, also praktisch diesen Weiß-zu-Blau- Verlauf auch umkehren lassen oder eben punktweise den Anfangspunkt nach vorne oder nach hinten verschieben lassen. All das beeinflusst die Form des Splines nicht, sondern nur diesen Farbverlauf und eben die Lage des Anfangspunkts, um dem Rechnung zu tragen, dass bei der Verbindung mehrerer Splines es eben sinnvoll ist, die auf einer Höhe und natürlich in richtiger Laufrichtung liegen zu haben.

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