Aus dem Kurs: Change Management – Grundlagen

Widerstand nutzen, denn er zeigt Energie

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Widerstand nutzen, denn er zeigt Energie

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Es gibt keine Veränderung ohne Widerstand. Widerstand enthält immer eine verschlüsselte Botschaft. Nicht Beachtung von Widerstand führt zu Blockaden, formulieren es sehr treffend die beiden Change Management Experten Klaus Doppler und Christoph Lauterburg. Es ist also ganz normal, wenn sich im Laufe einer Veränderung Reibungen zeigen. Misstrauisch sollten Sie vielmehr sein, wenn es keine Widerstände gibt. Nicht das Auftreten von Widerstand, sondern ein Ausbleiben ist Anlass zur Beunruhigung. Denn Widerstand zeigt, dass es um etwas Wesentliches geht, das in der Organisation auf Interesse stößt. Fehlen die Widerstände, müssen Sie sich schon eher befürchten, dass Ihre Veränderung unwichtig ist, oder dass von vorne an niemand an die Realisierung glaubt. Die Kunst der Führung liegt nicht darin den Widerstand zu bekämpfen oder ihn gar brechen zu wollen, sondern die hohe Kunst des Change Managements liegt im Nutzen der Energie, die das Auftreten von Widerstand zeigt. Wenn Menschen sich sträuben, drücken sie damit in aller Regel Bedenken, Befürchtung oder Ängste aus. Widerstände zeigen sich emotional. Dies sollte Sie aber nicht dazu verleiden zu glauben, dass Widerstand ein persönliches psychologisches Problem sei. Die Gründe für Emotionen, die man im Veränderungsprozess als Widerstand beobachten kann, liegen vielmehr im inhaltlichen, strukturellen oder prozessualen Bereich. Widerstand ist eine kraftvolle Reaktion, bei der sich jemand mit dem Thema aktiv außeinander setzt und das dagegen mobilisiert. Wenn aber jemand Energie mobilisiert etwas nichts zu tun, ist das ist fast immer eine versteckte Aufforderung zum Tanz. Sollte Ihr Change Management diese Aufforderung nicht erkennen, dann drohen echte Blockaden. Sie kennen das sicher. Wenn sich jemand mit seinen Anmerkungen und Befürchtungen nicht ernst genommen fühlt, greift er oft zum Mittel der Eskalation. Das heißt, er wird seinen Widerstand so lange immer lauter und deutlich unter die Leute bringen, bis er genügend Beachtung erfährt. Nicht weil es dieser Person um Renitenz geht, oder dieser Mensch ein Querulant ist, sondern weil im Veränderungsprozess etwas ganz deutlich nicht stimmt.

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