Aus dem Kurs: Besprechungen moderieren

Rolle und Aufgaben der Moderation

Aus dem Kurs: Besprechungen moderieren

Rolle und Aufgaben der Moderation

Der Italienischer Schauspieler Roberto Benigni hat einmal gesagt: »Ein guter Moderator ist wie ein Hosenträger. Erst wenn er ausfällt, merkt man, dass es ihn gibt.« Ich kenne zwar niemanden, der noch Hosenträger trägt, aber dennoch fasst dieser Satz für mich die Rolle der Moderation sehr treffend zusammen. Machen wir es konkret: Die Moderation ist die neutrale Instanz, die es den Teilnehmenden einer Besprechung ermöglicht, die mit ihr verknüpften Ziele zu erreichen. Gerade die Neutralität ist enorm wichtig, denn sie unterscheidet die Moderation von der klassischen Sitzungsleitung. Wer moderiert, hat keine eigenen inhaltlichen Interessen, d.h., das inhaltliche Ergebnis einer Besprechung ist für ihn oder sie nicht entscheidend. Aus dieser Rolle ergeben sich verschiedene Aufgaben, die die Moderation wahrnimmt. Als Erstes: Wenn Sie eine Moderation übernehmen, sollten Sie die folgende Frage stellen: Welches Ziel verfolgt die Besprechung? Geht es beispielsweise darum, Meinungen zu einem Thema auszutauschen, oder geht es darum, eine Entscheidung zu treffen? Nur dann, wenn Sie das Ziel kennen, können Sie die Teilnehmenden effektiv unterstützen und die richtigen Methoden finden, mit denen Sie moderieren können. Zweitens hat die Moderation organisatorische Aufgaben, mit denen sie Orientierung für die Teilnehmenden schafft. Sie strukturiert die Diskussion, dokumentiert während der Besprechung und auch danach die Ergebnisse und achtet darauf, dass der gesetzte Zeitrahmen eingehalten wird. Drittens stellt sie eine wichtige Unterstützung für die Teilnehmenden dar. So sorgt sie beispielsweise dafür, dass alle Teilnehmenden ihre Meinung äußern können, dass auch ruhigere Teilnehmende zu Wort kommen und dass niemand die Diskussion dominiert. Mit all diesen Aufgaben hat die Moderation zugleich die Gesamtverantwortung dafür, dass die Besprechung gut gelingt. Sie trägt allerdings nicht die Verantwortung dafür, dass das inhaltliche Ergebnisse am Ende stimmt. Dies ist vielmehr der Part der Teilnehmenden. So paradox es klingen mag, es kann durchaus passieren, dass trotz einer gelungenen Moderation am Ende der Besprechung kein Ergebnis erzielt wird. Denken Sie bitte einmal an die letzten Besprechungen, an denen Sie teilgenommen oder die Sie selbst moderiert haben. Hatten Sie als Teilnehmerin das Gefühl, dass die Moderation diese Aufgabe souverän gelöst hat? Waren Sie sich in der Moderationsrolle dieser Aufgaben bewusst? Nehmen Sie sich diese Fragen für Ihre nächsten Besprechungen mit und notieren Sie sich, was Ihnen dort auffällt.

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