Aus dem Kurs: Audio-Mastering – Grundlagen

Kompression verstehen

Beim Mastern dient besonders der Kompressor dazu, den relativen Pegel der Musik anzuheben und den Master knackig und druckvoll klingen zu lassen. Der relative Pegel beschreibt, wie laut wir etwas wahrnehmen. Er unterscheidet sich damit vom absoluten Pegel, den wir auf der Anzeige ablesen. Das Kompressionsverhältnis wird beim Mastern meist sehr niedrig gewählt, von etwa 1,5:1 bis 3:1, damit die Kompression eher sanft klingt. Je größer das Verhältnis, desto eher wird der Kompressor hörbar, was dann unnatürlich klingt. (Musik) Am meisten holen Sie über die Attack- und Release-Regler aus dem Kompressor heraus. Diese haben einen sehr starken Einfluss auf den Mix und es ist deshalb wichtig, sie zu verstehen. Allgemein gesagt, wirkt sich die Attack-Einstellung auf die Transiente von Percussion-Sounds aus. Release ist der Zeitraum, in der die Gain-Reduzierung wieder auf den Normalwert beziehungsweise auf Null zurückgefahren wird. In einem typischen Pop-Mix spricht eine kurze Attack-Einstellung auf die Drums an und verringert den Gesamtpegel. (Musik) Wird die Release-Zeit sehr kurz eingestellt, wird die Gain-Reduzierung schneller wieder zurückgefahren. Dadurch kann die Musik insgesamt hörbar leiser werden, besonders die Attack-Phase der Drums im Mix. (Musik) Bei verkürzter Release-Zeit können von den Drums ausgelösten Gain-Änderungen eventuell als Pumpen hörbar werden, wobei der Pegel des Mixes hörbar ansteigt und wieder abfällt. Immer wenn das dominante Instrument einsetzt oder ausklingt, pumpt es den Mixpegel hoch und runter. Hören Sie sich dazu diesen stark pumpenden Beispielmix an. (Musik) Kompressoren, die am besten mit einem breiten Spektrum an Tonmaterial funktionieren, besitzen im Allgemeinen sehr weiche Release-Kurven und lange Release-Zeiten, um den Pumpeffekt zu minimieren.

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