Verfassungsblog

Heute in einer Woche erscheint „Die verwundbare Demokratie. Strategien gegen die populistische Übernahme”! 🎉 All unsere Arbeit und Recherchen im Rahmen des Thüringen-Projekts sind in dieses Buch geflossen - gemeinsam haben wir als Team knapp ein Jahr lang daran gearbeitet. Euch interessieren die Ergebnisse des Projekts? Dann bestellt das Buch jetzt vor (ET: 22. Juli) — Link in den Kommentaren! P.S.: Damit ist das Thüringen-Projekt noch nicht beendet, denn wir kommunizieren unsere Forschungsergebnisse auch weiterhin in Veranstaltungen und bei Workshops. Außerdem arbeiten wir weiter am Podcast zum Projekt, dessen Folgen wöchentlich erscheinen (Link ebenfalls in den Kommentaren). Hört mal rein und sagt uns, wie ihr ihn findet! 🎤

Can the Hungarian Presidency of the Council be stopped? In a brief analysis for Verfassungsblog I argue that rather than boycotting Hungary’s foreign affairs summit, the EU could and shall do much more under EU law to contain the rebellious Presidency from causing further damages to the whole Union. Now that the Council's Legal Services concluded that the Hungarian Presidency breached EU law by falsely representing the EU on the international stage, it's up to the Council and High Representative to act. They are under a legal obligation (Art 24(3) TEU) to do more than adopting a warning against the Hungarian Presidency or boycotting one or more of its over 300 meetings scheduled. Should the Council and the Commission fail to do so, they may be found in breach of EU law, as any Member State, the EU Parliament or other EU institution may file an action for failure to act before the CJEU. This will not only discredit the Union on both the internal and international stage but also weaken the rule of law within the Union. READ the full analysis https://lnkd.in/dFFcetYE

Ist dieses Urteil der Anfang vom Ende der AfD? Mitte Mai entschied das OVG Münster, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD zu Recht als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft und beobachtet. Das schlug hohe Wellen. Die Veröffentlichung der Urteilsgründe sechs Wochen später jedoch nicht – dabei haben sie ein Verbotsverfahren gegen die AfD und dessen Erfolg wahrscheinlicher gemacht, meint BIJAN MOIRI (Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.). https://lnkd.in/gTMDJZvT

„Thüringen 2024 — Was wäre, wenn?“: Die erste Podcast-Folge zum Thüringen-Projekt ist jetzt online 🚀 Wie kann eine autoritär-populistische Machtübernahme aussehen? Gemeinsam mit hauseins haben wir einen Podcast für die Bundeszentrale für politische Bildung / Federal Agency for Civic Education produziert, in dem wir am Beispiel #Thüringen die Möglichkeiten einer solchen Regierung durchspielen, sich von rechtsstaatlicher Kontrolle und demokratischem Wettbewerb zu befreien. Wir zeigen: Welche Abwehrmechanismen hat der #Rechtsstaat in Thüringen? Welche Macht haben demokratische Kräfte, um gemeinsam die Demokratie zu beschützen – selbst wenn eine autoritäre Regierung an die Macht kommt? Ab heute überall, wo ihr Podcasts hört! Link im ersten Kommentar.

We are taking part in ICON•S annual conference at IE University in Madrid! Apart from connecting with international legal experts from all over the world, we will be conducting our own panel: Join us tomorrow for a discussion on Constitutional Resilience and our research in the Thuringia-Project if you are around! ⏰ Wednesday at 11 am 📍 Room 13.02 (Floor 13)

🚨 Sind polizeiliche Schmerzgriffe bei friedlichen Versammlungen rechtmäßig? Obwohl solche Grifftechniken extreme Schmerzen verursachen, wenden Polizeikräfte diese in einigen Bundesländern fast schon routinemäßig an. Wir haben zu der Frage gerade ein ganzes Blog-Symposium organisiert, das den Rechtsrahmen von Schmerzgriffen aus straf- und verfassungsrechtlicher Perspektive ausleuchtet. 🔎 Worum genau es in den Texten geht? Hier ein kleiner Vorgeschmack: ➡ Jochen von Bernstorff und JÖRG SCHEINFELD fragen, ob Schmerzgriffe im Kontext friedlicher Proteste eine effektive Praxis oder Gift für den freiheitlichen Rechtsstaat sind. ➡ JOACHIM WIELAND hält den Einsatz von Schmerzgriffen durch die Berliner Polizei gegen Teilnehmende von Sitzblockaden für unverhältnismäßig und rechtswidrig. ➡ SARAH AHMAD und JOCHEN VON BERNSTORFF argumentieren, dass die Polizei gegen das Folterverbot der EMRK und die Menschenwürde des GG verstößt, wenn sie Schmerzgriffe einsetzt, um Sitzblockaden aufzulösen. ➡ BERND HEINRICH erörtert die Reichweite des Notwehrrechts der Demonstrierenden gegen die Polizei. ➡  JÖRG SCHEINFELD erläutert am Beispiel eines Schmerzgriffs durch Berliner Polizisten, dass sich Polizist:innen und ihre Vorgesetzten wegen Körperverletzung im Amt bzw. wegen des Verleitens von Untergebenen zu Straftaten strafbar machen, wenn sie unrechtmäßige Schmerzgriffe anwenden bzw. diese anordnen. ➡ BENJAMIN DERIN und TOBIAS SINGELNSTEIN zeigen Defizite und Grenzen der justiziellen Aufarbeitung von Straftaten durch die Polizei auf. Sie plädieren dafür, im Strafverfahren eine gänzlich unabhängige Behörde ermitteln zu lassen und auch außerhalb des Strafverfahrens eine externe Stelle einzusetzen, die neben der Prävention für Kommunikation und Mediation zuständig ist. ➡ ANDREAS RUCH beleuchtet, welche gesellschaftsstrategischen Überlegungen die Polizei bei der Entscheidung leiten, ob bei Versammlungen Schmerzgriffe eingesetzt werden. ➡ ERIC VON DÖMMING geht davon aus, dass Schmerzgriffe die Sichtbarkeit polizeilicher Gewalt verringern. Diese sei dadurch schwerer in ihrer gesamten Tragweite zu erkennen. 🙌 Alle Texte des Symposiums gibt es im Link in den Kommentaren!

For the friends, colleagues, and former students here who are confused with the recent political drama in France and what the possible outcomes might be after the surprise snap election's second round this weekend, here is my attempt in Verfassungsblog at laying out the possible scenarios and the questions/problems they raise by taking a look at the text of the constitution. Long story short: whatever the outcome of the second round, things are not looking good. The far-right will win the most seats but I would put my money on the absence of an absolute majority, which would make it very difficult to put a cabinet together, with either the current cabinet remaining in place in the short-term, or a caretaker government stepping in within a few days/weeks, which could be of a purely technocratic nature or a more political odd-looking "union" kind. As to the less likely far-right absolute majority & cabinet option, in addition to the signal it would send and the harmful policies it would likely push, things could also get messy between parliament, the Prime Minister/cabinet, and President Macron. In any case, all the options sound pretty bad, and with the President's history of bending the Constitution to push his policies through, France is probably on its way to a full-blown constitutional/institutional/political crisis in the next couple of weeks/months. EDIT 7/7: It looks like the left-wing alliance "The New Popular Front" is coming out of the election's second round with the most seats--which is a surprise--though far from an absolute majority. Macron's "Ensemble" is faring better than expected and coming out second, with the far-right "National Rally" only in third place. Given what all the recent polls suggested, it's a big surprise and somewhat of a relief, but it doesn't change much to the points made in the post: with a very narrow *relative* majority in parliament, based on a parliamentary alliance split between 3+ parties, a left-wing PM & cabinet will be in a difficult position, face the risk of collapsing or of a no-confidence vote anytime, and the likelihood of clashes with the President remains very high. PS: Many thanks to the great editors at Verfassungsblog! #France, #Frenchelections, #Constitution, #Constitutionallaw, #EmmanuelMacron, #NationalRally https://lnkd.in/eB9ySXgN

Dieses Wochenende geht es im Rahmen des dreitägigen Seminars „Demokratie aus der Mitte verteidigen“ bei der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich Naumann Foundation for Freedom in Gummersbach um die Frage: Wie soll man mit dem Erfolg der AfD und anderer populistischer Parteien umgehen? Denn: Im September sind Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, bei denen die AfD - laut aktueller Umfragen - stärkste Kraft werden könnte. Neben vielen anderen Expertinnen und Experten ist auch Anna-Mira Brandau, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei unserem Thüringen-Projekt dabei, um über die Rolle des Rechtsstaates und die Selbstschutzfunktion der Demokratie am Beispiel Thüringen zu sprechen. 🙌🏼 Das vollständige Programm findet ihr im Anhang. Ihr habt Lust auf ein volles Wochenende zum Thema rechtsstaatliche Resilienz? Kurzfristige Anmeldungen sind noch möglich! Einfach per Mail an service@freiheit.org. 🚀

Was hat es mit Elektroautos aus China, „Strafzöllen“, Ausgleichszöllen, Section 301, Antisubventionsverfahren und Klimaschutz auf sich? Ich habe versucht, das mal im Einzelnen zu erläutern, zumal in der Presseberichterstattung hierzu hin und wieder manches durcheinander geht. https://lnkd.in/eQqGxvsr

Is France heading towards a far-right government? GIOVANNI CAPOCCIA (University of Oxford) explains why three scenarios can emerge after the first round of elections and why the 2027 presidential elections will play a central role in all three: "A first scenario is one in which the Rassemblement National secures an absolute majority. This may happen on July 7 or, if the party falls just short of 289 seats, in the ensuing weeks if the party attracts the support of a few extra MPs in the National Assembly. In this case, a government led by RN chairman Jordan Bardella will govern in “cohabitation” with President Macron. This outcome is unlikely to bring stability. As the electoral campaign has already shown, an RN government will backtrack on many of its promises and implement quite divisive policies. To avoid that the resulting unpopularity seriously erodes her chances to win the Presidency in 2027, Marine Le Pen (who will be the real decision-maker behind a Bardella government) will likely try to shorten the cohabitation period by pushing the RN to adopt a more polarizing stance, and generating a political or even a constitutional crisis that would induce Macron to resign before the end of his term. Some circles in the radical left, eager to take the fight against an RN government to the streets, may well make Le Pen’s task easier. As Bardella clarified during the campaign, if the RN only obtains a relative majority of seats, it will not form a government. With the RN at only a plurality of seats, centrist, moderate right, and left will try to form a “republican front” government, probably (if numerically possible) excluding LFI from the majority supporting it. This government, likely unstable and with a limited agenda, would realistically leave space for the RN to again position itself as the “true opposition”, thus consolidating Le Pen’s position as the frontrunner for 2027. At the same time, however, it would give the center and the left time to reorganize and support a small r “republican” candidate to oppose Le Pen. Presidential elections could also be called earlier by a carefully timed resignation by Macron at the best possible time to defeat Le Pen. Finally, if neither an RN nor a “republican front” government is possible, a technocratic caretaker government may be installed for a year, which is the minimum period before a new dissolution is possible. All parties will have that time to realign and form new coalitions to confront the RN more effectively in 2025 when new elections would most likely be called." 🔎 To read more about the context of these scenarios and what's at stake for French democracy, click the link in the comments.