Adverse Selektion bei Private Market Investments? 🤷♂️📊
Verfolgt man die aktuelle Berichterstattung und einige Content Creators, so kann man unschwer erkennen, dass es beim Thema Demokratisierung der Privater Markets zwei Lager gibt.
Das eine, zu dem ich gehöre, freut sich über regulatorischen Rückenwind, um Private Market Investments zugänglicher zu machen.
Die andere aber spricht von adverser Selektion und davon, dass Produkte für Kleinanleger:innen nur der Schrott sind, den institutionelle Anleger nicht kaufen. 💥📉
Zunächst zur Definition von adverser Selektion:
Im Grunde geht es darum, dass eine Gruppe weniger Informationen hat als eine andere und es dadurch zu einer Negativ- oder Gegenauslese kommt.
Einfach ausgedrückt: Retailanlegende, die schlechter informiert sind als Asset Manager, kaufen deren Schrott, den sie nicht an institutionelle Anleger verkaufen können. 🔎👀
Ich gebe zu, dass es in der Vergangenheit einige solcher Produkte gegeben hat, die aus Verbrauchersicht äußerst fragwürdig waren.
Aber wir befinden uns im Jahr 2024, in dem zum einen illiquide Märkte für den Retailmarkt politisch/regulatorisch durch Rahmenwerke wie ELTIF 2.0 geöffnet werden und zum anderen viele Asset Manager gemerkt haben, dass der Retailmarkt ein spannender Absatzmarkt für die hauseigenen Produkte sein kann, da er zunehmend besser informiert ist und daher breiter diversifizieren möchte. 📄🤝
Allein an den Mindestanlagebeträgen lässt sich erkennen, dass die Fonds, die zwar für den Zielmarkt der Kleinanleger geeignet sind, dennoch eher institutionellen Charakter haben, da häufig hohe fünf- und teilweise sechsstellige Volumina investiert werden müssen. 🤫⚡
Warum ist das so?
Die Asset Manager selbst stellen ihre Produkte oft gar nicht aktiv auf Retail um, sondern nutzen z.B. das ELTIF-Framework, um europaweit ohne Vertriebsanzeige in jedem Land aktiv werden zu können.
Die eigentlichen Zielkunden sind nach wie vor vermögende Privatpersonen, die aus regulatorischer Sicht oft eben auch "Kleinanleger" sind. ✨📈
Außerdem sehe ich bei immer mehr Asset Managern, dass die Deals einfach anteilig auf die eigenen Fonds verteilt werden - es wird also nicht geschaut, welche Transaktion vielversprechender ist als die andere und der Schrott in die Retail-Tranche gegeben. Im Gegenteil, der Markt zeigt derzeit, dass es immer einfacher wird, Co-Investments mit professionellen und institutionellen Investoren zu tätigen. ✔️🌱
Wenn man logisch darüber nachdenkt, macht es doch wenig Sinn, wenn ein erfolgreicher Asset Manager aktiv nach schlechten Deals sucht, also ganz gegen die Anlagestrategie, und diese dann verpackt und an den Retail vermarktet, oder? 🤷♂️👀
Mein Fazit im ersten Kommentar. ⚡🚀
NAO #Startup #Berlin #Fintech #ELTIF #Assetmanagement