Institut der deutschen Wirtschaft hat dies direkt geteilt
Brauchen wir eher eine 6- statt 4-Tage-Woche, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen? Im NRW-#Wirtschaftsblog erläutert diese Woche Holger Schäfer, Experte für Arbeitswelt und Tarifpolitik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln, wie Politik und Wirtschaft damit umgehen können, dass in Deutschland in den kommenden Jahren die #Arbeitskräfte knapper werden. Denn: Geburtenstarke Jahrgänge erreichen das Rentenalter und müssen durch Jahrgänge ersetzt werden, die zum Teil nur halb so stark besetzt sind. Der mit 1,4 Millionen zahlenmäßig stärkste Jahrgang 1964 geht spätestens 2031 in Rente und muss durch Jahrgänge ersetzt werden, die nur 600.000 bis 700.000 Personen zählen. Diese Entwicklung liegt nicht mehr in weiter Ferne, sondern steht unmittelbar bevor. Seine Thesen: "📌 Zur Kompensation der demografischen Schrumpfung des Erwerbspersonenpotenzials bleiben die Möglichkeiten, a) das Potenzial zu erweitern und b) es besser auszuschöpfen. 📌 Die einzige Möglichkeit kurzfristig das Erwerbspersonenpotenzial zu erhöhen, liegt in der #Zuwanderung. Zurzeit ist sie hoch genug, um die aktuelle und künftige Arbeitskräfteknappheit zu kompensieren. Aber ob das auch zukünftig gelingt, ist nicht sicher. 📌 Um das vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen, braucht es eine höhere #Erwerbsbeteiligung – also einen höheren Anteil der Bevölkerung, der am Arbeitsmarkt teilnimmt. Infrage kommen etwa Frauen oder Ältere. Im europäischen Vergleich liegen wir in dieser Hinsicht allerdings bereits weit vorn. 📌 Zudem müssen die Menschen, die bereits erwerbstätig sind, ihre #Arbeitszeit ausweiten. Deutschland schöpft im Vergleich zu anderen Ländern sein Arbeitskräftepotenzial vor allem deshalb so schlecht aus, weil die durchschnittliche Arbeitszeit – nicht nur, aber auch aufgrund eines hohen Teilzeitanteils – sehr kurz ist. 📌 Die Diskussion um die #4-Tage-Woche illustriert das Dilemma eindrücklich. Die individuelle Verkürzung der Arbeitszeit liegt in der Entscheidung des Einzelnen, führt aber gesamtwirtschaftlich zu dem Problem, dass es an vielen Stellen an Arbeitskräften mangelt, um die Dinge herzustellen, die wir gerne konsumieren möchten. Um die Konsumwünsche zu erfüllen, wäre eigentlich eine 6-Tage-Woche erforderlich. Die Politik kann trotzdem agieren, indem sie Rahmenbedingungen schafft, unter denen eine Ausweitung der individuellen Arbeitszeit attraktiv wird." Hier geht's zum vollständigen Blog-Beitrag: https://t1p.de/3qw0h