Spannender Moment auf unserem Zukunft Personal Workshop! Fieser Teaser: Die Teilnehmenden stimmen natürlich nicht über die Frage auf dem Foto ab.
🏁 Zu Beginn unserer Session „Inklusive Stellenanzeige, aber niemand bewirbt sich“ habe ich bewusst provokativ gefragt: „Warum sollte man Menschen mit Behinderung beschäftigen?“ Wenn man das laut ausspricht, merkt man, wie absurd die Frage ist. Rasim brachte das treffende Beispiel einer blinden Person, die am Empfang einer Praxis arbeitet. Gesellschaftlich finden wir das super und würden als nette Anekdote davon erzählen. Aber würde man das auch bei anderen Merkmalen tun? „Wow, sie beschäftigen auch Frauen.“
😍 Es war toll zu sehen, dass großes Interesse am Thema bestand. Ich bin ehrlich: Ich habe nur mit wenigen Teilnehmenden gerechnet. Umso schöner, dass wir mit so viel Offenheit in den Workshop gestartet sind.
🙊 Ich habe öffentlich über meine Unsicherheiten als Bewerber mit Behinderung gesprochen. Ich weiß um meine Ausbildung und meine Skills. Wenn ich mich auf eine Stelle bewerbe, dann bin ich überzeugt, der Aufgabe gewachsen zu sein. Ich gehe mit meiner Sehbehinderung offensiv um; im Anschreiben steht: „Ich habe eine hochgradige Sehbehinderung, kann diese jedoch mit Hilfsmitteln ausgleichen.“ Und wenn es Absagen hagelt, dann macht sich bei mir doch irgendwann die Unsicherheit breit, ob es vielleicht an diesem Satz liegt; Ich wünsche mir die persönliche Begegnung, weil ich im Gespräch überzeugen kann. Nur im direkten Gespräch kann ich frühzeitig Berührungsängste nehmen und etwaige Vorurteile und Barrieren im Kopf abbauen – eine Chance, die mir in einem Bewerbungsanschreiben verwehrt ist.
🏋️ Nicht alle Bewerber*innen mit Behinderung haben dieselben Unsicherheiten, aber ich bin überzeugt, dass jede*r zusätzlich zur allgemeinen Bewerbungssituation eigene Unsicherheiten mitbringt, die sich aus den persönlichen Einschränkungen ergeben.
🔁 Auch die Arbeitgeber*innenseite hat Unsicherheiten, denen man begegnen sollte. Ein Instrument, um sich dem Thema beidseitig angemessen zu nähern, ist eine inklusive Unternehmenskultur.
💡 Von einer inklusiven Unternehmenskultur profitieren alle! Indem wir Inklusion fördern, stellen wir jede Person und ihre individuellen Fähigkeiten in den Mittelpunkt – es geht um das gesamte Team, nicht um Einzelne. Es ist ein Trugschluss anzunehmen, dass es bei Inklusion ausschließlich um Behinderung und damit nur um wenige Betroffene geht. Inklusion bedeutet das Einbeziehen von allen! Es geht um Bedürfnisse, Fähigkeiten und individuelle Stärken. Wenn wir Inklusion ernst nehmen, entstehen individuelle Komfortzonen. Und wer würde nicht gerne in einer Komfortzone arbeiten?
🎯 Langfristiger Erfolg für inklusive Stellenausschreibungen liegt letztlich in der inklusiven Unternehmenskultur. Natürlich dauert es, eine solche Kultur zu etablieren. Es ist sogar eine enorme Aufgabe, weil es nicht mit einem Workshop oder einer Keynote getan ist. Aber es lohnt sich!
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